Mittwoch, 24. April 2013

Tag 1....U-Bahn...S-Bahn...treppauf und -ab....

Zum Frühstück  gehe ich um 9 Uhr.


kleiner Balkon, schön zum Draussensitzen

Im Frühstücksraum sitzen  3 Frauen, jede an einem eigenen Tisch und weit voneinander entfernt. Ein Radio dudelt kaum hörbar vor sich hin. Ob ich ein Echo auf mein "Guten Morgen" bekomme, habe ich nicht wahrgenommen, so erstarrt bin ich wegen der furchtbaren Stille im Raum. Ich habe das Gefühl, ich solle lieber auf Zehenspitzen schleichen....
Die 2 jungen Frauen blicken gar nicht auf, eine  Frau, die mir älter vorkam, aber doch 18 Jahre jünger ist als ich,  scheint mir immerhin so offen zu sein, dass man sie etwas fragen kann. Es ist nämlich keiner vom Hotel zu sehen und die Auswahl ist deutlich reduziert.... Sie meint, dass die Dame wohl gleich wieder käme, sie müsse wohl gerade jemanden auschecken.
Eigentlich klappe alles hier hervorragend, und es würde immer wieder aufgefüllt.
Dann nehme ich halt vorlieb mit dem, was da ist und harre der Dinge, die da kommen. Irgendwann kommen sie dann auch, und nachdem die 2 jungen Stummen sich um eine dritte junge Stumme vermehrt haben und dann irgendwann alle verschwunden sind, komme ich mit der verbliebenen Frau ins Gespräch, und die Hoteldame gesellt sich dann noch dazu.
Morgen früh kenne ich dann die Gepflogenheiten hier schon etwas besser, ich werde es trotzdem mit einem "Guten Morgen" versuchen..... Gewohnheit....

Leider entwickelt sich dann rasant mein geliebtes Kopfweh..... als hätte mir sonst was gefehlt.... aber 2 Tabletten haben mich einigermassen auf die Reihe gebracht, sodass ich gegen 12 Uhr endlich das Hotel verlassen kann.
Mit viel Mühe und Dauerrezitieren versuche ich, mir die verschiedenen U- und S-Bahnen und Richtungen zu merken.... zur Kontrolle wird dann doch ab und zu den Zettel gezückt.... mein Vater hätte  gemeint: die Merkfähigkeit lässt nach.... vielleicht bin ich auch an dem Punkt angekommen....
Egal, ich komme an, da wo ich will.
Tutanchamun- Ausstellung. Eigentlich bin ich nicht so der große Ägyptenfan, aber es interessiert mich doch... und siehe da, es hat mir sehr gut gefallen. Dadurch, dass man sich nur auf das eine Grab konzentriert hat und die Entdeckung und den Aufbau des Grabes in allen Einzelheiten darstellt, habe ich auch direkt etwas verstanden und in  mein Hirn speichern können.... was ja bei ungenügendem Interesse nicht so gut gelingt. Es werden zwar nur Repliken gezeigt, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Ich kann die Ausstellung wärmstens empfehlen!
Es folgen Handyfotos... von einem Handy, zu dem heute ein Verkäufer zu mir mir meinte, dass es nicht mehr zeitgemäß! sei, als ich nach einer neuen Schutzhülle fragte.....  entsprechend unzeitgemäß und teils unscharf sind die Bilder geworden, aber sie zeigen das Wesentliche... finde ich.
Wenn man sie größer sehen will, muss auf ein Foto klicken, dann erscheinen alle Fotos unten in einer Reihe und  man kann sie sich groß anschauen. ( Dies nur für Blogneulinge, denn ich habe schon mehrfach zu hören bekommen, meine Fotos seien zu klein....)

die Verwandtschaft....
Howard Carter hat das Grab entdeckt

Papyruszeichnungen
das war der erste Anblick nach dem Öffnen der Mauer
dies ist die äußerste der Grabkammern
seitliche Wände

Kammer von hinten-seitlich


weitere Kammern, sie waren ineinander geschachtelt

Wandmalereien


verschlossene Kammer




der äußere Sarkophag



 geschützt von geflügelten Wesen...


 
und nochmal 2 "Behälter"und dann wir es ernst.....























Nach der Schmuckecke komme ich zum Bettgestell.



Dann folgen die unzähligen Grabbeigaben. Große, kleine, vergoldet, ganz aus Gold oder aus Holz, aus Edelsteinen und sonstigem wertvollen Material. Jedenfalls ist ein Teil schöner als das andere....
















Weniger als diese tolle Ausstellung  kann ich die diversen Berliner Bahnhöfe empfehlen.

 Da sind wir in Hannover verwöhnt... hier in Berlin kann man als gehbehinderter Mensch nur gelegentlich in eine Bahn gelangen, da es entweder keine Rolltreppen und Fahrstühle oder Rolltreppen für nur 25 der 50 Stufen gibt ... sehr, sehr dürftig muss ich sagen!
An einem großen Bahnhof zB stieg ein Pärchen aus. Sie hatten 2 große Hunde dabei, 2 Fahrräder, einen Fahrradanhänger und viel Gepäck. Sie fragten den Schaffner, ob es hier irgendwo eine Möglichkeit gebe, raus zu kommen..... nee....meinte der...hier nich.....

Nach der Besichtigung will ich mit dem Schiff zurück in die Stadt. Die Ausstellung ist in der Umgebung vom Treptower Park.... langer Fußmarsch und nur 1x 1 kleines Hinweisschild....  "wir haben Vorsaison, da fahren wir um die Zeit (17 Uhr) leider nicht...." heißt es am Anleger......
also wieder zur S- Bahn und nun mit 3x Umsteigen (bald kann ich`s) zum Hackeschen Markt.

Laut neuem Heft für Touris, was man für 3.50 erwerben kann, ist da ein Schuhladen für Bequemschuhe.... aha... war wohl mal da...... der Nachfolger hat keinen blassen Schimmer, schickt mich aber 2x um die Ecke, wo absolut gar nichts zu finden war....
Mein Hunger lässt sich nun nicht mehr unterdrücken, es ist schließlich schon 18.30 und ich hatte nur gefrühstückt. Viele Lokale können meinen Appetit nicht locken, bis ich dann direkt an der schönen, historisch wirkenden S-Bahn Haltestelle Hackescher Markt  an einem Steakhouse Gefallen finde....es  hat geschmeckt....







 Mit der Bahn habe ich dann wieder Umsteigen geübt und Treppen kennengelernt.... bis hin zum Savigny Platz. Da sollen tolle Lokale sein..... in dem Heft, in dem auch schon der nicht vorhandene  Schuhladen angepriesen wurde, war von einem Super- Chinesen und einem guten Vietnamesen die Rede. Auf der Suche stelle ich fest, dass die Nummerierung einseitig hoch und runter geht, nicht wie ich es gewohnt bin, gerade auf der einen und ungerade Zahlen auf der anderen...
Die Strasse ist eher langweilig, eine endlose Lauferei, den Savigny Platz zähle ich  nicht zu meinen  Highlights (vielleicht ist er schöner, wenn die Blätter an den Bäumen hängen), und der Chinese wirkt von außen vor allem touristisch überdimensioniert. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Den Vietnamesen habe ich mir dann geschenkt. Die ganze Strasse ist voll davon, offenbar so eine Art asiatische Ecke.

Zum Glück gibt es eigentlich überall viel zu sehen, und so schlurfe ich mit mir durch die vielen Strassen mit den fantastischen Häusern, ich wüßte gar nicht, in welches ich am liebsten einziehen würde.... so schön sind sie teilweise.









Allein im Bereich der Hackeschen Höfe gibt es wunderbare riesige Portale, durch die man in einen Durchgang in einen Innenhof gelangt.... da kann ich mir gut vorstellen, wie es zuging, als noch Kinder einen Ball durch die Gegend tippen, und die Minna über den Hof huscht.....

Ein klein wenig erinnern sie mich an die alten Villen in Hannover List, der Südstadt oder in Linden, auch in Kiel gibt es davon noch einige.  Der Unterschied ist aber, dass sie hier viel größer sind, die Strassen sind 3x so breit, und es gibt unendlich viele davon....Häuser und Strassen..... Das wundert mich schon, denn offenbar ist zwischen den Ruinen doch eine Menge stehen geblieben. Das wußte ich nicht.
Von dort aus habe ich mir meine Pfade zum Kurfürstendamm gesucht, und dann bin ich auf direktem Weg zum Hotel gelangt. Es ist 21.40. Auf dem Kudamm läuft mit verträumtem Gesicht wieder der junge Mann an mir vorbei, der mich vor der gruseligen Brandenburgischen Strasse...  wie er es nannte... warnte.... um mir dann aber sein Vertrauen auszusprechen...
Mal sehen, was der morgige Tag bringt..... heute zB läßt mich gmx keine Mails schicken... die Begründung verstehe ich nicht.... ist mir auch egal....



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